50Er Jahre Wirtschaft

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Nach dem Kriegsende im April 1945 waren viele Häuser und Anlagen zerstört. Es gab nicht genug Lebensmittel und Brennstoff, die Transportwege waren zerstört. Menschen litten an Hunger und Mangel. Die Menschen auf dem Land produzierten genug für sich selbst, aber zu wenig, um die gesamte österreichische Bevölkerung zu ernähren. Deshalb gab es vor allem in den Städten Lebensmittelkarten, mit denen die Verteilung der Nahrungsmittel kontrolliert wurde. Die festgelegte Menge an Lebensmitteln pro Tag reichte aber oftmals nicht aus, um satt zu werden. Notsteg über die Donau Ein von sowjetischen Soldaten errichteter Notsteg bei der zerstörten Floridsdorfer Brücke in Wien © ÖNB / USIS Beschädigte Brücken Die schwer beschädigte Schwedenbrücke in Wien © ÖNB / Croy Eingestürzte Häuser Ein eingestürzter Häuserblock am Schwedenplatz in Wien © ÖNB / Croy Wiederverwertbare Brennstoffe Alte Leute sammeln Holz zum Kochen und Heizen im Bombenschutt Wiens (1945) © ÖNB Hilfspakete gegen Hungersnöte Deshalb fuhren StadtbewohnerInnen aufs Land, um Nahrungsmittel zu "erbetteln" oder sie gegen Wertgegenstände einzutauschen (so genannte "Hamsterfahrten").

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Die fünfziger Jahre Ende und Neubeginn: Im Mai 1945 kapituliert der Nazistaat. Zwölf Jahre nationalsozialistische Diktatur haben Europa in den Abgrund getrieben, brachten Rassenwahn und grausamste Verbrechen und kosteten im Zweiten Weltkrieg und in den Vernichtungslagern fast 60 Millionen Menschen das Leben. Die alliierten Sieger teilen Deutschland in vier Zonen. Die Westmächte fördern den Aufbau einer parlamentarischen Demokratie, die Sowjetunion ebnet im Osten dem Sozialismus den Weg. Der Kalte Krieg beginnt. Am 23. Mai 1949 wird im Westen mit der Verkündung des Grundgesetzes die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Am 14. August finden die ersten Bundestagswahlen statt, und Konrad Adenauer (CDU) wird Bundeskanzler. In der "Ostzone" wird am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Damit ist Deutschland faktisch in Ost und West geteilt. Die junge Bundesrepublik bindet sich intensiv an die westlichen Demokratien: 1951 gehört sie zu den Gründungsstaaten der Montanunion, 1957 zu den sechs Ländern, die in Rom die Gründungsverträge der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft – der heutigen Europäischen Union – unterzeichnen.

Ob es sich tatsächlich um ein Wunder handelte, das ist bis heute bei den Wissenschaftlern umstritten. Tatsache ist jedoch, dass die deutsche Wirtschaft ab den 50er Jahren eindeutig wuchs. Doch dieses Wachstum, das auch in den 60er Jahren weiterging, betraf nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Deshalb ist es eben umstritten, ob man wirklich von einem "deutschen Wirtschaftswunder" sprechen kann. Die Währungs reform setzte dem Schwarzmarkt und Tauschhandel quasi über Nacht ein Ende. Der ersten Waren kamen in die Läden, die allerdings zunächst einmal nur Waren für die Grundbedürfnisse der Menschen waren. Aber immerhin. So langsam konnte man auch investieren und die Firmen ausbauen und vergrößern, was wichtig für das Wachstum ist. Deutsche Waren wurden ins Ausland exportiert und es floss wieder Geld als Einnahmen zurück. So kam immer mehr Geld in die Unternehmen, das diese wieder in Maschinen und Ausbau investieren konnten. Dadurch konnten sie wieder mehr Waren herstellen. Auch wurden viele Arbeiter benötigt, so dass die Arbeitslosigkeit, die Anfang der 50er Jahre mit zwei Millionen Menschen noch sehr hoch lag, ab 1952 sehr schnell sank.

Oftmals waren Frauen auch daran beteiligt, Trümmer und Schutt wegzuräumen. Falls ihre Männer aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrten und wieder Arbeit fanden, wurden die Frauen häufig wieder in den privaten Bereich der Hausarbeit und Kindererziehung zurückgedrängt. Viele Gefangene hatten im Krieg schreckliche Dinge erlebt – für sie, aber auch für ihre Familien war es eine große Herausforderung, wieder ins "normale" Alltagsleben zurückzufinden. Aufräumarbeiten Frauen beim Schuttschaufeln in der Wiener Innenstadt © ÖNB Kriegsheimkehrer Der junge Soldat sitzt nachdenklich vor einem Hauseingang © ÖNB / Croy Erleichterung und banges Warten Szenen der Freude und Ungewissheit bei der Heimkehr von Kriegsgefangenen am Wiener Südbahnhof (1953) © ÖNB / Weber 1 Mrd. US-Dollar für den Wiederaufbau Viele Straßen, Bahnlinien und Fabriken waren zerstört. Nachdem die gröbsten Trümmer beseitigt und die schlimmste Not gelindert war, begann der Wiederaufbau. Auch in dieser Zeit kam für Österreich Hilfe aus dem Ausland: Mit dem sogenannten "Marshall-Plan" unterstützten die USA den Wiederaufbau.

Viele der "Gastarbeiter" bleiben auf Dauer und holen ihre Familien nach. Die zweite Hälfte der sechziger Jahre werden durch die Protestbewegung der Studenten und Intellektuellen gegen die "verkrusteten Strukturen" und die starre Werteordnung geprägt. Sie verändert die politische Kultur und die Gesellschaft in Westdeutschland nachhaltig: Feminismus, neue Lebensformen, antiautoritäre Erziehung und sexuelle Freiheit, lange Haare, Diskussionen, Demonstrationen, Rebellion und neue Liberalität – die Demokratie in der Bundesrepublik testet sich in viele Richtungen aus. Die gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit wirken bis heute nach. Im Oktober 1969 wird zum ersten Mal ein SPD-Politiker Bundeskanzler: Willy Brandt führt eine sozial-liberale Regierung, die zahlreiche innere Reformen vom Ausbau des sozialen Netzes bis zur Verbesserung des Bildungswesens umsetzt. Die siebziger Jahre Willy Brandt bezeugt seinen Respekt für die Opfer des Warschauer Ghettos mit einem Kniefall. Es ist der 7. Dezember 1970, und das Bild geht um die Welt.

Sie baut eine Mauer durch die Stadt, und die Grenze zur Bundesrepublik wird zum "Todesstreifen": In den folgenden 28 Jahren verlieren viele Menschen ihr Leben bei dem Versuch, sie zu überwinden. Die amerikanische Garantie für die Freiheit West-­Berlins bekräftigt US-Präsident Kennedy in seiner gro­ßen Rede in Berlin 1963. Es ist ohnehin ein ereignisreiches Jahr: Im Januar wird der deutsch-französische Freundschaftsvertrag, der "Elysée-Vertrag", als Akt der Versöhnung geschlossen. In Frankfurt am Main beginnen die "Auschwitz-Prozesse", die die Deutschen intensiv mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit konfrontieren. Im Herbst wird Wirtschaftsminister Ludwig ­Erhard (CDU), der "Vater des Wirtschaftswunders", nach dem Rücktritt Adenauers Bundeskanzler. Drei Jahre später wird die Bundesrepublik zum ersten Mal von einer großen Koalition aus CDU/CSU und SPD regiert: Kurt Georg Kiesinger (CDU) ist Bundeskanzler, der Stellvertreter und Außenminister heißt Willy Brandt (SPD). Bis Mitte der sechziger Jahre floriert die bundesdeutsche Wirtschaft, mehr als zwei Millionen zusätzliche Arbeitskräfte werden in Südeuropa angeworben.

Der Traum vom guten Leben Ein neues Jahrzehnt fängt an: Die 1950er gehen in die Geschichte der Bundesrepublik ein als das Jahrzehnt des Wirtschaftswunders, das erst durch die Bergbaukrise Anfang der 1960er Jahre beendet wird. Die Weichen hat Ludwig Erhard gestellt, Vordenker der Währungsreform und erster Wirtschaftsminister der Bundesrepublik. "Soziale Marktwirtschaft" heißt die neue Wirtschaftsordnung. "Wohlstand für alle" – so der Slogan der CDU vor der Bundestagswahl 1957 – soll diese Wirtschaftsform bringen. Jeder, der etwas leistet, soll sich auch etwas leisten können. Die Förderung der Industrie steht am Anfang des wirtschaftlichen Aufschwungs. Als Basis und Energielieferanten werden Bergbau und Stahlindustrie aufgebaut, später gewinnen Maschinenbau, Chemie und Elektroindustrie an Bedeutung. Die Produktion von Konsumgütern für den privaten Bedarf spielt allerdings in der ersten Hälfte der 1950er Jahre keine große Rolle. Auch die Löhne wachsen am Anfang der 1950er Jahre nur langsam, die Gewinne der Unternehmen fließen in den weiteren Ausbau.

Die Deutschen geraten in einen wahren Kaufrausch: Möbel, Autos, Reisen, Elektrogeräte. Ludwig Erhards Konzept vom "Wohlstand für alle" scheint aufzugehen. Die Massenfertigung von Konsumgütern verbilligt die Preise für ehemals unerschwingliche Dinge wie Radios, Fernseher oder Waschmaschinen. Die Bundesregierung unterstützt den Traum vom "Häuschen im Grünen" mit zinsgünstigen Baukrediten. An dem wachsenden Wohlstand haben alle Anteil: auch die Arbeiter und – nach einer Rentenreform 1957 – die Alten. Soziale Sicherheit, Vollbeschäftigung – in den 1950er Jahren bilden sich die Maßstäbe für eine Lebensqualität, die heute als selbstverständlich gilt. Zwei Ausprägungen der Lust am Konsum sind die "Fresswelle" und die neue Reiselust. Während es nach dem Krieg zunächst vor allem darum ging, satt zu werden, futtern sich in den 1950er Jahren viele Deutsche "Wohlstandsbäuche" an. Gute Butter, echter Bohnenkaffee – üppiges Essen ist gefragt. Und nach und nach ändern sich auch die Essgewohnheiten: das helle Weizenmehl, vormals den Kuchen vorbehalten, wird mehr und mehr für Brot verbacken – die Amerikaner haben es mit ihrem Toastbrot vorgemacht.

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Auch der Schwarzmarkt (illegaler Handel) für Lebensmittel in den Städten blühte. Wichtige Unterstützungen für die Ernährung der österreichischen Bevölkerung kamen aus dem Ausland. Sowjetische Truppen waren bereits seit April 1945 in Wien und versorgten mit der so genannten "Maihilfe" viele Menschen mit Lebensmitteln. Anfang 1946 begann auch die UNRRA, eine internationale Hilfsorganisation, Lebensmittel nach Österreich zu liefern. Private Hilfsorganisationen aus den USA brachten ebenfalls Hilfspakete nach Österreich, die bekannten "Care-Pakete". Gemüseanbau Eine Wienerin mit ihren Kindern beim Gemüsepflanzen hinter der Votivkirche (1946) © ÖNB Brennholztransport WienerInnen mit Brennholz beladen auf dem Heimweg (1945) © ÖNB Care-Pakete treffen ein Männer beim Ausladen erster Care-Pakete am Franz-Josefs-Bahnhof in Wien (1946) © ÖNB Tauschhandel Französische Soldaten und ÖsterreicherInnen beim Tauschhandel (Schwarzmarkt) in Wien-Ottakring © ÖNB / Hans Siegenfeld Vom Krieg zurück in den Alltag Da viele Männer im Krieg gefallen, verwundet oder gefangen genommen waren, mussten häufig Frauen die Familien ernähren.

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